Wer oder was ist die Schule Laola? Das möchten wir am aktuellen Beispiel zum Thema “Bewertung” verdeutlichen.
Der Wirtschaftsverband Economiesuisse ist mit der Benotung in der Volksschule unzufrieden. Er fordert ein standardisiertes und detaillierteres Bewertungsraster, um die Stärken und Schwächen der Lehrstellenbewerberinnen und -bewerber klarer zu identifizieren. Angesichts der vielen abgebrochenen Ausbildungen ist das keine Überraschung.
In einem interessanten Bericht äußert sich der Didaktik-Experte, Philippe Wampfler, auf SRF zu diesem Anliegen. Er argumentiert, dass der Wunsch von Economiesuisse in der Praxis nicht umsetzbar ist und nicht den gewünschten Nutzen bringt. Stattdessen plädiert er dafür, die Handlungskompetenzen der Schülerinnen und Schüler im Dialog zu überprüfen, um festzustellen, ob sie mit den Anforderungen des Lehrbetriebs harmonieren. Es geht also nicht darum, wie gut die Note in Französisch ist, sondern ob jemand in der Lage ist, auf Französisch am Telefon ein Gespräch zu führen und auf die Bedürfnisse einer gestressten Kundin einzugehen. Hier sind eine Mischung aus Sozialkompetenz, Sprachfähigkeiten und Belastbarkeit gefragt. Das beste Notensystem kann das nicht abbilden.
Das Gründungsteam der freien Oberstufe Laola in Aarburg beschäftigt sich bereits seit einiger Zeit mit diesem Thema und stimmt dieser Ansicht zu: Noten sind weder gut noch schlecht. Sie funktionieren nicht! Handlungskompetenzen lassen sich nicht in Zahlen ausdrücken.
Nach der Eröffnung der Oberstufe im Sommer möchten wir die Schülerinnen und Schüler möglichst praxisnah an die Rahmenbedingungen in der Arbeitswelt heranführen, sodass sie die nötigen Kompetenzen erwerben können, welche sie für eine Lehre brauchen. In den kommenden Monaten werden wir anhand von Beispielen zeigen, WIE wir dies umsetzen. Es bleibt also spannend. Eines steht schon jetzt fest: Nur mit einer engen Zusammenarbeit mit Gewerbe und Industrie können wir dieses Ziel erreichen. Der Dialog ist einer der Grundpfeiler.
Fortsetzung folgt.
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